Projekt «Cho und ga» 2023

Plakat cho und ga


Aufführungsdaten:

Premiere
Freitag, 11. August 2023           18.00 Uhr

Weitere Aufführungen
Samstag, 12. August 2023         14.00 Uhr 
Samstag, 12. August 2023         18.00 Uhr
Sonntag, 13. August 2023         14.00 Uhr         
Sonntag, 13. August 2023         18.00 Uhr
Dienstag, 15. August 2023        14.00 Uhr         
Dienstag, 15. August 2023        18.00 Uhr
Freitag, 18. August 2023           18.00 Uhr
Samstag, 19. August 2023         14.00 Uhr         
Samstag, 19. August 2023         18.00 Uhr
Sonntag, 20. August 2023         14.00 Uhr         
Sonntag, 20. August 2023         18.00 Uhr
Freitag, 25. August 2023           18.00 Uhr
Samstag, 26. August 2023         14.00 Uhr         
Samstag, 26. August 2023         18.00 Uhr

Preise:
Erwachsene: Jahrgang 2007 und ältere CHF 60.00
Kinder: Jahrgang 2008 – 2013 CHF 25.00
Kinder: Jahrgang 2014 – 2023 gratis

Im Preis inbegriffen ist unterwegs ein Glas Wein/Mineralwasser, ein Raclette und ein Glas Wein/Mineralwasser in der St. Jodern Kellerei und die Heimfahrt mit dem Bus Kellerei – Visp oder Kellerei – Visperterminen.


«cho und ga»
Ein Wandertherater in Visperterminen

Text und Regie: Hermann Anthamatten

Migration ist eines der grossen Themen der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Das Auswandern resp. Einwandern beschäftigt auch das Wallis seit jeher. Denken wir nur an die Walser, die Auswanderung nach Übersee in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die Italiener, welche zur Zeit des Tunnelbaus ins Wallis kamen, die schweizerische Binnenwanderung zwischen den Weltkriegen, der Zustrom von Gastarbeitern in den 60-er Jahren, der Brain Drain, Flüchtlinge.

Ein- und Auswandern ist wandern. Aus diesem Grund ist «cho und ga» als Wandertheater angelegt. Die ZuschauerInnen begleiten eine Auswanderer-Familie aus dem Jahr 1900 vom Dorf Visperterminen hinunter nach Unterstalden.  Auf dem Weg erleben sie Szenen, welche verschiedene Themen aus verschiedenen Zeiten aufgreifen. Dabei wird auch mit der Zeitebene gespielt: Menschen aus der Vergangenheit treffen auf Menschen aus der Gegenwart. 

Das Mit-Wandern, das Weggehen mit den SchauspielerInnen Richtung Bahnhof Visp, von wo die Auswanderer um 1900 Richtung Antwerpen oder Brest weitergereist sind, um von dort nach Übersee zu gelangen, wird Emigration für die ZuschauerInnen ein kleines Stück weit sinnlich erlebbar, nachvollziehbar. Dabei sind die dargebotenen Geschichten der Migranten keine Fantasie. Sie wurden möglich durch Gespräche, Internet-Recherchen, Biografien.

Die einzelnen Szenen in «cho und ga»:

1. Szene: Kommen und Gehen 
Das Wandertheater beginnt in der Kirche von Visperterminen, wo ein Priester die Familie verabschiedet und sie an die Aufgabe der Missionierung erinnert. Der Präsident stösst mit einem Strafgefangenen und einem behinderten Mädchen dazu, welche mit nach Argentinien müssen. Aus der heutigen Zeit gesellen sich eine Nonne und ein aus Afrika stammender Priester zu ihnen.  

2. Szene: Gehen oder Bleiben
Ausgangs Dorf, im Furrustutz, kritisiert ein Bauer, welcher bleibt, die Auswanderer, sie seien Verräter, das Vaterland im Stich zu lassen, schon die Walser seien Feiglinge und Weichlinge gewesen. Eine Frau aus der Gegenwart mischt sich ein.

3. Szene: Frauenschicksale
Auf dem Weg taucht in der Spieli eine Frau aus der heutigen Zeit auf. Sie will das Dorf verlassen, will weg von ihrem gewalttätigen Ehemann. Da kommt eine Asylantin dazu, die ihre Geschichte von der Flucht erzählt.

4. Szene: Wasser ist Leben
Zum Chrizji klagt eine Frau über die Trockenheit, das fehlende Wasser, dabei erzählt sie eine Walliser Sage zum Thema «Wasser».  Da taucht der Tod aus einer Walliser Sage auf. Er ist auf dem Weg, sich sein nächstes Opfer zu holen.  

5. Szene: Acht Schicksale
Im Chlei Derfji erzählen acht Menschen aus verschiedenen Zeiten von ihrem Weg in die Schweiz, aus der Schweiz, von ihrem Schicksal. Vier von ihnen sind gekommen, vier gegangen. 

6. Szene: Verschiedenen Welten
In den Unterstalden spielen sich parallel drei verschiedene Geschichten ab: Mutter und Sohn der Auswandererfamilie sind nun in Argentinien und diskutieren über Sprache, Tradition; ein Mann spricht über seine aus Afrika stammende Frau; eine muslimische Mutter spricht mit ihrer Tochter über das Kopftuch.  

Während des Wanderns sind Texte und Lieder, welche jeweils die vorangegangene Szene kommentieren und ergänzen, über Lautsprecher zu hören. Tanya Barany hat die Texte vertont, bekannte Lieder neu arrangiert und eingespielt.  

Erleben sie mit uns eine aussergewöhnliche Reise zusammen mit den SchauspielerInnen entlang des Wanderweges von Visperterminen nach Unterstalden. Gutes Schuhwerk ist somit Pflicht.